Jusos Konstanz

Für mehr Gerechtigkeit im Kreis Konstanz!

Die Zukunft der Jugend

Veröffentlicht am 28.02.2007 in Veranstaltungen

Wie gut ist es um die Ausbildung in Deutschland bestellt? Die Jusos in Konstanz gingen dieser Frage bei einer Podiumsdiskussion nach. Die Teilnehmer machten sich für die duale Ausbildung stark.
Kleine Diskussionsrunde bei großem Thema: (von links) Raoul Ulbrich, Marius Osswald, Josef Paul Gampp und Stefan Loibl redeten über die berufliche Zukunft von jungen Menschen.

Konstanz - Ausbildungsnotstand, Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Hilfe für Stellensuchende mit schlechtem oder gar keinem Schulabschluss - diese Aufzählung der Themen des Abends ließe sich noch weiter fortsetzen, denn so breit gefächert wurde diskutiert. Marius Osswald, Vorstand im Juso-Kreisverband Konstanz, wollte von seinen Gästen wissen, wie die Vor-, Aus- und Weiterbildung für Jugendliche nun auszusehen habe. Rede und Antwort standen der Direktor der Agentur für Arbeit in Konstanz, Josef Paul Gampp, der Gewerkschaftssekretär der IG Metall, Raoul Ulbrich, und von der IHK Konstanz der Leiter der Abteilung Aus- und Weiterbildung, Stefan Loibl.

Alle waren der Meinung, dass das "deutsche Vorzeigemodell" der dualen Ausbildung erhalten bleiben müsse. Allerdings müsse bei einfachen Berufen eine Verkürzung der Lehrzeit schon möglich sein, so Loibl, während Ulbrich die so genannte Modualisierung der Berufsbilder für gefährlich hält. Durch starke Vereinfachung der anspruchsvollen Ausbildungsgänge könne es passieren, dass in Zukunft keine wirklich gut qualifizierten Kräfte mehr aufzufinden seien.

Angesichts der stetig steigenden Anforderungen an die Beschäftigten und den sich ändernden Berufsbildern müssten aber auch die Schulen, insbesondere die Hauptschulen, andere pädagogische Konzepte anwenden und finanziell besser gefördert werden. Insofern herrschte Einigkeit. Allerdings gab es zum Teil gegensätzliche Auffassungen darüber, aus welchen Töpfen eine Förderung finanziert werden solle.

Ob der Ausbildungspakt ein Erfolgsmodell ist oder nicht, darüber gingen die Meinungen auseinander. Während Loibl aus Sicht der Unternehmer von einem Erfolg sprach, auch Gampp der Auffassung ist, dass durch diesen Pakt sehr viel bewegt wurde, hält Ulbrich es nach wie vor für notwendig, insbesondere große Betriebe gesetzlich zur Ausbildung zu verpflichten. Zuhörer gab es allerdings nicht viele, denn trotz hoher Aktualität des Themas waren nur wenige Interessierte der Einladung der Jusos gefolgt.

Aus dem Südkurier
Text und Bild von Selma Burnukara

Direkt mitmachen!

Wir auf Facebook